Über 370 Möbelstücke haben ein neues Zuhause gefunden. Hinzu kommen zahlreiche Sachspenden, die in die Ukraine gebracht wurden. Nur ca. 100 Tische mussten letztendlich entsorgt werden. Nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein ökonomischer Erfolg, denn die Universität Koblenz konnte durch die Aktion viel Geld für die Entsorgung sparen.

Hintergrund der Spendenaktion

Die Universitätsbibliothek erhält nach 20 Jahren eine neue Ausstattung. Dies ist notwendig, da die alten Möbel den Sicherheitsanforderungen und den Regelungen des Arbeitsschutzes nicht mehr genügen. In Zukunft lässt es sich in der Bibliothek also deutlich angenehmer arbeiten.

In diesem Zuge wurden 228 Tische, 225 Stühle, 4 Stehpulte und 2 Loungetische (ca. 8 Tonnen) im Rahmen der Neumöblierung der Universitätsbibliothek ausrangiert. Doch was passiert mit den alten Möbeln, die zwar alt und benutzt, aber dennoch funktionstüchtig sind? Mit dieser Frage haben sich Universitätsangehörige an das Green Office gewandt. Dem haben wir uns gerne angenommen. Denn das Recyclen von Gegenständen und die Reduzierung von Abfall ist aus Nachhaltigkeitsgründen ein sinnvolles und wichtiges Unterfangen.

Von der Idee zur Umsetzung: Ein langer Weg

Nach einigen Telefonaten mit lokalen Hilfsorganisationen ist uns schnell klar geworden: Organisationen zu finden, die so viele Möbel annehmen, ist keine leichte Aufgabe. Die Rückmeldungen: Über 400 Stühle und Tische lagern? Das können wir nicht stemmen, dazu reichen die Lagerkapazitäten nicht aus. Nach einer intensiven Suche wurden wir fündig: Die Organisation Kinderhilfe Tschernobyl, Heimbach-Weis wollte mithilfe ihrer Partnerorganisationen die Möbel in die Ukraine bringen, um zerstörte Schulen neu auszustatten. Neben Möbeln wurden auch weiterhin Sachspenden dringend benötigt. In diesem Zug starteten wir eine Spendenaktion und sammelten Sachspenden ein. Wir waren von der großen Beteiligung und der Anzahl der Spenden überwältigt!

Kurz nach unserem Spendenaufruf erreichte uns die Nachricht, dass durch verheerende Erdbeben in Syrien und in der Türkei viele Menschen ihr Leben und ihren Besitz verloren haben. Die Ereignisse haben auch uns zutiefst getroffen. Wir wurden mit der Frage konfrontiert, warum die Sachspenden in die Ukraine und nicht in das Erdbebengebiet gebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Absprachen mit der Hilfsorganisation jedoch schon lange abgewickelt.

Kurz darauf teilte uns die Organisation Kinderhilfe Tschernobyl, Heimbach-Weis mit, dass ein Transport der Möbel aufgrund veränderter Sicherheitsbedingungen nicht mehr möglich ist:

„Massive Stromausfälle auch an der ukrainischen Grenze führen zu extremen Wartezeiten von über 36 Stunden und länger. Auch ist für die Fahrer die Gefahr erheblich gestiegen. Unsere Partner in Polen wie auch Ukraine halten es für notwendig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dies bedeutet warme Kleidung, Schlafsäcke, Decken, Bettzeug, Lebensmittel, Hygieneartikel wie auch Medizin und Verbandsmaterial wollen wir Ende Februar auf den Weg bringen“

Für uns bedeutete dies: Weitersuchen. Und wir (und weitere Universitätsangehörige) wurden fündig!

Abholung der Möbel und Sachspenden

Am 27. Februar war es dann soweit. Die Möbel wurden zu ganz unterschiedlichen Nutzungszwecken abgeholt. Mit dabei waren unter anderem:

  • Goglo Gospel for the Globe e.V
  • Studierende und Mitarbeitende der Universität
  • IGMG Bad Godesberg
  • Kinderhilfe Tschernobyl e.V.

Die Kinderhilfe Tschernobyl, Heimbach-Weis holte neben einigen Möbeln für Vereinszwecke die zahlreichen Sachspenden für den Transport in die Ukraine ab.

Nur ca. 100 Tische mussten nach dieser Aktion entsorgt werden. Die Universität konnte damit nicht nur die Lebensdauer von wertvollen Rohstoffen erhöhen und Abfall reduzieren, sondern gleichzeitig auch Geld sparen. Denn der Abtransport und die Entsorgung von Altmöbeln ist kein günstiges Unterfangen. Ca. 2000 Euro konnte die Universität mit der Aktion sparen.

Unser Fazit

Wir nehmen mit, dass eine zunächst einfache Aktion sich als herausfordernder dargestellt hat, als erwartet. Die Frage, wie in Zukunft an unserer Uni mit ausrangierten Möbeln und Materialien umgegangen werden kann, wird uns im Green Office weiterhin beschäftigen.

Für die vielen Sachspenden sind wir allen sehr dankbar! Wir freuen uns außerdem sehr über die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Universitätsbibliothek Koblenz, die sich auf den Prozess eingelassen und den Abtransport unterstützt haben.

Ausrangierten Möbelstücken ein neues Zuhause geben und Hilfsgüter spenden

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